Nationalpark Hohe Tauern

18. Tag der Artenvielfalt im Nationalpark Hohe Tauern
2. - 4. August 2024 – Nationalpark-Gebiet im Habachtal, Salzburg


 

 


Information und Anmeldung für wissenschaftliche Expert:innen

Aus organisatorischen Gründen ist eine Anmeldung unbedingt erforderlich.

Anmeldeschluss: 30. April 2024

Anmeldeformular

 

Vom 2. bis 4. August 2024 finden die diesjährigen Tage der Artenvielfalt im Nationalpark Hohe Tauern im Habachtal/Salzburg statt. Das Habachtal südlich von Bramberg bietet neben Smaragden auch eine Vielfalt an Lebensräumen von kleinen Schluchtenwäldern über Almen und subalpine Heiden bis zu den hochalpinen Bereichen mit den Übergängen ins Hollersbachtal und ins Gschlösstal.

Wir hoffen auch heuer wieder auf Ihre Hilfe, um dieses Vorhaben erfolgreich verwirklichen zu können.

Seit 2007 finden die Tage der Artenvielfalt im Nationalpark Hohe Tauern statt, und das überaus erfolgreich. Bisher konnten über 66.000 Datensätze gesammelt werden, das sind rund 11 % des Gesamtdatenbestandes der Biodiversitätsdatenbank des Nationalparks Hohe Tauern. Dieses ständig wachsende Wissen ermöglicht es, die Bedeutung des Nationalparks Hohe Tauern für die österreich- und alpenweite Fauna und Flora wissenschaftlich zu belegen.

 

Hohe Fürlegg mit Habachkees c NPHT Rieder

Blick auf die Hohe Fürlegg mit dem Habachkees im Vordergrund. c NPHT Rieder

 

Datenerhebung

Die Datenerfassung am Tag der Artenvielfalt im Nationalpark Hohe Tauern erfolgt primär über die Beobachtungsplattform Observation.org. Observation.org ist die größte Naturbeobachtungsplattform Europas mit Sitz in den Niederlanden und ermöglicht die weltweite Erfassung von Tieren, Pflanzen und Pilzen via Webseite oder direkt im Gelände mittels Smartphone Apps.
Alle den Nationalpark betreffenden Daten, die mit Observation erfasst werden, werden von den jeweiligen Experten am Haus der Natur validiert und in die Biodiversitätsdatenbank am Haus der Natur zur weiteren Verwendung im Zusammenhang mit Naturschutz und Forschung übernommen. Die Beobachtungen sind auf Observation prinzipiell öffentlich zugänglich, können jedoch bei Bedarf selbst vom Beobachter versteckt oder mit einem zeitlichen Embargo versehen werden.
Bitte registrieren Sie sich schon vorab auf https://www.observation.org und installieren Sie die dazugehörige Smartphone-App für eine Datenerfassung im Gelände:
- ObsMapp für Android
- iObs für iPhone


Die Beobachtungen können auch im Nachhinein über die Webseite eingegeben, geändert oder ergänzt werden. Einen Überblick über den aktuellen Observation-Datenstand im Nationalpark Hohe Tauern erhalten Sie hier.
Auf der Observation.org Bioblitz-Seite erhält man einen live Überblick zu den beobachteten Arten von den diesjährigen Tagen der Artenvielfalt: https://observation.org/bioblitz/npht-tage-der-artenvielfalt-2024/

Bei Fragen zur Datenerfassung mittels Observation melden Sie sich bei peter.kaufmann[at]hausdernatur.at. 

 

ABOL-BioBlitz im Nationalpark Hohe Tauern

Auch in diesem Jahr wird sich die Initiative "The Austrian Barcode of Life" (ABOL) wieder mit einem BioBlitz an den Tagen der Artenvielfalt beteiligen. Auf diesem Wege konnten bisher zahlreiche Proben gesammelt werden, die zum Aufbau eines genetischen Bestimmungsbuchs der österreichischen Biodiversität beitragen. Bei Interesse melden Sie sich bitte vorab bei victoria.kargl[at]nhm-wien.ac.at. Weiterführende Information finden Sie hier.

Aussendung an Sammler:innen

 

Thueringer Huette c NPHT Rieder

Die Neue Thüringer Hütte im Habachtal. c NPHT Rieder

 

Übersichtskarten zum Untersuchungsgebiet

PDF Lagekarte Übersicht

 

Das Untersuchungsgebiet


Das Habachtal in der Gemeinde Bramberg ist ein Süd-Nord orientiertes Salzburger „Tauerntal“. Im Norden mündet es ins Salzachtal und im Süden grenzt es mit vergletscherten 3000ern an das Osttiroler Gschlösstal. Der Taleingang entspricht einem Kerbtal und geht im hinteren Talbereich in eine typische Trogform über. Zahlreiche Wasserfälle stürzen die Felswände herab. Erosion, Bergstürze und abgleitende Hänge verändern das Tal auch heute noch. Weltberühmt ist das Habachtal für seinen Mineralienreichtum, insbesondere das Vorkommen von Smaragden.

Habachtal karte

Lage des Untersuchungsgebietes des TAV 2024 und der Zonen (NPHT / S. Flucher).

 

Kurzbeschreibung der Zonen

Zone 1: Talboden
Vom öffentlichen Parkplatz am Taleingang (848 m ü.A.) führt ein Fahrweg zuerst durch den engen Taleingang, bis nach ca. 2 km die Nationalparkgrenze erreicht wird. Nach weiteren ca. 1,5 km weitet sich das Tal und zeigt sich als abwechslungsreiche Almlandschaft. Bis zur Moaralm (1409 m ü.A.) ist die Erhebungszone 1 „Talboden“ über einen Fahrweg gut erschlossen, bis hier besteht die Möglichkeit einen Shuttleservice zu nützen (ca. 6,5 km). Weiter geht es zu Fuß auf einem Wanderweg bis man nach ca. 3,5 km in die Kernzone kommt und nach weiteren ca. 2 km den Talschluss (2010 m ü.A.) erreicht.
Neben Almwiesen, finden sich Niedermoore, die Schotterflächen des Habachs und geschiebereicher Seitenzubringer und großflächige Fichtenwälder.

Zone 2: Fazen (keine Erhebung / nicht begehbar)
Die Zone 2 „Fazen“ ist nur sehr schwer und gefährlich begehbar, weshalb in diesem Bereich keine gezielten Erhebungen durchgeführt werden sollen. Ausgenommen ist das „Einhören“ und „Einsehen“ vom Talboden oder anderen Erhebungszonen aus.
Die westliche Talflanke steigt steil über felsiges Gelände und zahlreiche Gräben an. Der Fichtenwald geht in höheren Lagen in einen Lärchen-Zirben-Fichtenwald und im Bereich der Waldgrenze in Zwergstrauchheiden und alpine Rasen über.

Zone 3: Leckbachrinne
Vom Gasthof Alpenrose (1386 m ü.A.) führt ein Steig steil durch einen Fichtenwald und Grünerlengebüsche in die Leckbachrinne bis zum verfallenen Smaragdbergwerk (2170 m ü.A.). In den höheren Bereichen dominieren Silikatschutthalden und –felswände.

Zone 4: Sedlbirg (keine Erhebung / nicht begehbar)
Die Zone 4 „Sedlbirg“ ist nur sehr schwer und gefährlich begehbar, weshalb in diesem Bereich keine gezielten Erhebungen durchgeführt werden sollen. Ausgenommen ist das „Einhören“ und „Einsehen“ vom Talboden oder anderen Erhebungszonen aus.
Das steile und von vielen Gräben durchsetzte Gelände ist durch Grünerlengebüsche, Hochstaudenfluren, Silikatfelswände und Zwergstrauchgesellschaften charakterisiert.

Zone 5: Talschluss Ost
In der Erhebungszone 5 „Talschluss Ost“ liegt die Neue Thüringer Hütte oberhalb der Trogschlussstufe auf 2212 m ü.A.. Sie ist aus dem Talboden über zwei Wanderwege erreichbar. Von der Hütte führt ein Wanderweg weiter über die Larmkogelscharte (2933 m ü.A.) ins Hollersbachtal und auf den Larmkogel (3017 m ü.A.).
Im westlichen Bereich der Erhebungszone liegen u.a. Grünerlengebüsche, Schneetälchen, Silikat- und Krummseggenrasen. Im Süden dominieren Silikatschutt und das Gletschervorfeld des Habachkees.

Zone 6: Talschluss West (keine Erhebung / nicht begehbar)
Die Zone 6 „Talschluss“ ist nur sehr schwer und gefährlich begehbar, weshalb in diesem Bereich keine gezielten Erhebungen durchgeführt werden sollen. Ausgenommen ist das „Einhören“ und „Einsehen“ vom Talboden oder anderen Erhebungszonen aus.
Das Gelände ist durch das Habachkees und dessen Gletschervorfeld charakterisiert. Im nördlicheren Bereich schließen schuttreiche Kare an, in den feuchten Steilhängen stocken Grünerlen.

Zone 7: Kesselalm
Vom Gasthof Alpenrose (1386 m ü.A.) führt ein unmarkierter (!) Fußsteig auf die Kesselalm (keine Gastwirtschaft; 1816 m ü.A.).
Die Erhebungszone umfasst ein vielfältiges Mosaik aus Lärchen-Zirben Fichtenwald, Latschen- und Grünerlengebüschen, Zwergstrauchheiden, Block- und Schutthalden, alpinen Rasen sowie Niedermoorbereichen.

Zone 8:  Peiting/Wildenkar
Außerhalb des Nationalparks führt vom öffentlichen Parkplatz am Taleingang (848 m ü.A.) ein Forstweg bis zur Vorderreintalalm (1484 m ü.A.). Von hier aus erreicht man über (unmarkierte !) Viehtriebwege die Peitingalm (1625 m ü.A.) bzw. weiter die Wildenkaralm (1870 m ü.A.). Alternativ führt ein unmarkierter (!) Fußsteig vom Gasthof Enzianhütte (1312 m ü.A.) auf die Wildenkaralm. (keine Gastwirtschaft in der Erhebungszone)
Die Lebensraumausstattung enthält Fichtenwälder, Zwergstrauchheiden, Grünerlen-gebüsche, Niedermoore, Block- und Schutthalden sowie alpine Rasen.

 

Bisheriger Datenstand
Für das diesjährige Erhebungsgebiet sind in der Biodiversitätsdatenbank derzeit 5.062 Datensätze zu 1.530 verschiedenen Taxa (Arten, Unterarten, Hybride, Varietäten) verzeichnet (Quelle: Biodiversitätsdatenbank des Nationalparks Hohe Tauern, Stand 03/2024):

 BiodivDB Habachtal 20240328

 

Bisheriger Datenstand (xls) hier

 

 


Geschrieben von
Sylvia Flucher

02.04.2024